Deutscher Kamerapreis 2024: Ehrenpreis für Rainer Klausmann

FKTG-Journal

Der Ehrenpreis des Deutschen Kamerapreises geht 2024 an den Schweizer Bildgestalter Rainer Klausmann (Bild oben), der bis heute rund 60 Film- und Fernsehproduktionen in Europa und den USA vorgelegt hat.

 

Geschichten statt Technik

In seiner Begründung zum Ehrenpreis schreibt das zuständige Kuratorium: „Die Werke von Rainer Klausmann haben weitreichende Spuren hinterlassen, die über die Grenzen des Kinos hinausreichen. Seine künstlerische Hingabe, sein technisches Können und seine Fähigkeit, Geschichten mit visueller Brillanz zu erzählen, haben das Gesicht des modernen Films geprägt.“

Laut Rainer Klausmann gibt es zwei Arten von Kameraleuten: „Die von der Optik nach hinten denken und die von der Optik nach vorne denken.“ Die nach hinten denken, kümmerten sich um Kamera, Licht, Drohnen usw. Er kenne die Techniker, mit denen er zusammenarbeite seit 20 Jahren. „Wir vertrauen uns. Ich sage ihnen, welche Lichtstimmung ich mir wünsche, und sie leuchten die Szene so aus, wie sie mir gefällt. Aber wie die Lampen heißen und wie stark sie sind, das weiß ich nicht. Ich interessiere mich nicht für die Technik, ich interessiere mich für die Geschichten.“

 

Rainer Klausmann beim Manaki Brüder Festival in Bitola, Nordmazedonien am 17. September 2019. (Bild Paul Katzenberger, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons)


Rainer Klausmann beim Manaki Brüder Festival in Bitola, Nordmazedonien am 17. September 2019. (Bild: Paul Katzenberger, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons)

Vita und Preise von Rainer Klausmann

Der ausgebildete Kamera-Assistent startete seine Karriere in den 1970er Jahren und arbeitete schon früh mit Regisseur Werner Herzog zusammen, u.a. bei Projekten wie „Fitzcarraldo“. Ab 1981 war er als freischaffender Kameramann tätig und schuf zusammen mit namhaften Regisseuren zahlreiche Filme, darunter Fatih Akins Berlinale-Gewinner „Gegen die Wand“. Seit 2018 ist Klausmann Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences.

Der 75-jährige Schweizer aus dem Kanton Aargau ist vielfach prämiert, unter anderem wurde er für seine Arbeit in „Ausgerechnet Zoé“ mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet, mit dem Bayerischen Filmpreis für „Das Experiment“ von Oliver Hirschbiegel. Für „Gegen die Wand“ gewann er neben dem Deutschen Kamerapreis auch die Lola. Er wirkte an den Filmen „Der Baader-Meinhof-Komplex“ oder „Der Untergang“ mit. Auch für „Solino“ und die Bella Block-Reihe stand er hinter der Kamera. Klausmann lebt heute in Zürich und auf Mallorca.

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© WDR

34. Deutscher Kamerapreis

Die Preisverleihung zum 34. Deutschen Kamerapreis findet am 24. Mai 2024 in Köln unter Federführung des Westdeutschen Rundfunks statt. Nominiert sind 29 Kameraleute und Filmeditorinnen und -editoren mit Produktionen in den Kategorien Fiktion Kino, Fiktion Screen, Kurzfilm, Information und Kultur, Doku Kino, Doku Screen und Nachwuchspreis.

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