Vor dem Thüringer Mediensymposium lud die FKTG am Morgen des 18. November 2025 in Erfurt zum Förderfirmenforum. Eine Veranstaltung, die alle zwei Jahre gezielt den Dialog mit den Fördermitgliedern sucht und darüber hinaus in Impulsvorträgen aktuelle Entwicklungen der Medienbranche beleuchtet.
FKTG-Netzwerk: Content und Karriere
Ulf Genzel (Bild oben), Vorstand und Kassenwart der FKTG, stellte zu Beginn die vielfältigen Angebote des Vereins vor: Von Newsletter und Podcast über das FKTG-Journal bis zur Website bietet die FKTG umfassende Content-Formate, die nicht nur den Förderfirmen mehr Sichtbarkeit verleihen, sondern vor allem eine Plattform für den neutralen und übergreifenden Austausch zwischen Herstellern, Integratoren und Dienstleistern sowie Rundfunkanstalten darstellen.
Eine wichtige Säule stellt dabei das Karrierenetzwerk dar, das Förderfirmen und Mitgliedern nicht nur Zugang zum Stellenmarkt auf der Website bietet, sondern sie auch direkt mit Hochschulen bzw. dem wissenschaftlichen Nachwuchs zusammenbringen möchte. Dabei sei die gezielte Förderung von Studierenden eines der zentralen Anliegen des Vereins. Ulf Genzel unterstrich in seiner Präsentation, warum es für Firmen in allen technischen Geschäftsfeldern der Medienbranche lohnend ist, sich in der FKTG zu vernetzen.
Transformation der Medienbranche: KI und Cloud, aber sicher und souverän
Einen internationalen Einblick lieferte Olga Nevinchana, Senior Analyst beim Branchenverband IABM, die per Videokonferenz zugeschaltet war. Ihr "State of MediaTech Report" präsentierte die aktuellen Business- und Technologietrends der Branche. Die Analyse basiert auf quantitativen Daten aus dem Jahr 2025, ergänzt durch qualitative Erkenntnisse.

Medienunternehmen entwickeln neue Geschäftsmodelle und treiben gleichzeitig die technische Transformation voran. Die weltweite Lage erfordert dabei Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an veränderte Marktbedingungen. Derweil wird in den USA YouTube mittlerweile häufiger geschaut als Netflix und andere Streaming-Dienste. Eine Entwicklung, die den Druck auf traditionelle wie neue Anbieter nochmals erhöht.
Bei technischen Investitionen stehen KI und Machine Learning sowie IP-basierte Workflows und softwaredefinierte Anwendungen im Fokus, letztere nahmen begünstigt durch die Aktivitäten rund um den MXL-Standard deutlich an Fahrt auf. Auch Datensouveränität und Cybersicherheit haben signifikant an Bedeutung gewonnen. Doch die Budgets stehen unter Druck, was zu konservativerem Investitionsverhalten der Broadcaster führt. Eine weitere interessante Zahl des Berichts: 43 Prozent der Umsätze von Anbietern im Bereich der Medientechnologie stammen aus parallelen Märkten, nicht der Medienindustrie selbst.
Gemeinsames Plattformsystem: Rolle der ARD Tech-Unit
Thomas Butka, Geschäftsfeldleitung Produktion bei der ARD Tech-Unit, erläuterte den aktuellen Stand der gemeinsamen technischen Organisation innerhalb der ARD-Gruppe. Die ARD Tech-Unit koordiniert Standardisierung, Harmonisierung und Zentralisierung der föderal organisierten Rundfunkanstalt und dient als Single Point of Contact für die jeweilig übernommenen Aufgabengebiete.

Sie steuert die Einführung neuer Technologien und Innovationen, koordiniert die technischen Fachbereiche der Gemeinschaftseinrichtungen und Competence Center. Der Austausch erfolgt über das Board der Geschäftsfeldleitungen. Zu den aktuellen Schwerpunktthemen gehören unter anderem die Umsetzung der Cloud-Strategie, KI in der Produktion und der Aufbau des Plattformsystems.
Ausblick auf Themen der FKTG im Jahr 2026
Im Anschluss an die Präsentationen bot die Diskussion mit dem FKTG-Vorstand Raum für Austausch über den Fokus der Zusammenarbeit und Verbesserungsmöglichkeiten. Der Ausblick richtete sich auf die Website-Weiterentwicklung, die kommende Fachtagung 2026 und die anstehende Vorstandswahl.
Das Förderfirmenforum 2026 bot den Teilnehmenden erneut wertvolle Einblicke in aktuelle Branchenentwicklungen und stärkte den Dialog zwischen der FKTG und ihren Firmenmitgliedern.
Aufmacherbild oben: Ulf Genzel sprach beim Förderfirmenforum 2026 über die vielseitigen Angebote der FKTG (Bild: Ralph Zahnder)