Sonderausstellung „90 Jahre Fernsehen in Deutschland“

Eckhard Stoll
Das Radio- und Telefonmuseum im Verstärkeramt Rheda-Wiedenbrück lädt zu einer Zeitreise durch 90 Jahre TV-Geschichte ein.

Im Radio- und Telefonmuseum im Verstärkeramt in Rheda-Wiedenbrück wird derzeit eine besondere Sonderausstellung präsentiert: „90 Jahre Fernsehen in Deutschland“. Diese Ausstellung nimmt die Besuchenden mit auf eine faszinierende Zeitreise durch die Geschichte des Fernsehens – von seinen bescheidenen Anfängen bis hin zur modernen digitalen Ära.

 

 


Röhrentechnik aus den Anfängen

 

 

Die Ausstellung beleuchtet die Entwicklung des Fernsehens seit der ersten offiziellen Fernsehübertragung in Deutschland am 18. April 1934. Besonders hervorgehoben wird der Fernsehsender „Paul Nipkow“, der am 22. März 1935 in Berlin den weltweit ersten regulären Fernsehbetrieb aufnahm. Besucher können die technischen Meilensteine dieser frühen Jahre bestaunen und erfahren, wie sich das Fernsehen von experimentellen Sendungen zu einem der einflussreichsten Medien der Welt entwickelte.

 

 


Wohnzimmer Mitte des letzten Jahrhunderts (Alle Fotos: Stephan Breide)

 

Ein besonderes Highlight der Ausstellung ist die Präsentation des historischen Filmbeitrags „Das Auge der Welt“, der die technischen Möglichkeiten des Fernsehens in den 1930er Jahren eindrucksvoll dokumentiert. Zudem werden zahlreiche historische Fernsehgeräte aus verschiedenen Epochen gezeigt, die die technische Evolution des Mediums veranschaulichen.

 

 


Philips TD1410 U aus den frühen 1950ern. Originalpreis 1.500 DM (entspricht nach aktueller Datenlage einer Kaufkraft von ungefähr 22.000 EUR heute)

 

Neben der technischen Entwicklung wird auch die gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung des Fernsehens thematisiert. Die Ausstellung verdeutlicht, wie das Fernsehen über Jahrzehnte hinweg das tägliche Leben, die Informationsvermittlung und die Unterhaltung geprägt hat. Besucher erhalten spannende Einblicke in die Veränderungen der Fernsehkultur und die Auswirkungen auf die Gesellschaft.

 


Auch historische Telefone können bestaunt werden.

 

Das Verstärkeramt in Rheda-Wiedenbrück ist ein historisches Gebäude mit einer bemerkenswerten Tarnung: Die unterirdischen Räume wurden mit einem westfälischen Bauernhaus überbaut, um ihre wahre Funktion zu verbergen. Während des Zweiten Weltkriegs spielte das Verstärkeramt eine wichtige Rolle in der Kommunikationstechnik.

 


Das Bauernhaus diente zur Tarnung und war nie bewohnt. Das Museum befindet sich in der unterirdischen Bunkeranlage.

 

Die Sonderausstellung „90 Jahre Fernsehen in Deutschland“ ist eine einzigartige Gelegenheit für Technikbegeisterte, Geschichtsinteressierte und Medienliebhaber, die Ursprünge und die Entwicklung dieses bedeutenden Mediums hautnah zu erleben. Sie läuft seit dem 21. März 2025 und bietet eine umfassende Darstellung der Fernsehgeschichte.

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