Tonregie des ORF im Großen Festspielhaus in Salzburg erneuert

FKTG-Journal
Modernisierung in der bedeutenden Opern- und Konzertspielstätte mit IP-basierter Technologie und flexibler Infrastruktur.

Im Zuge einer technischen Modernisierung hat der österreichische öffentlich-rechtliche Rundfunk (ORF) die Tonregie des Großen Festspielhauses mit moderner Audiotechnologie von Lawo ausgestattet. Die Anforderungen an die Tontechnik umfassten neben der Klangqualität vor allem Flexibilität und Betriebssicherheit.

 

Tonregie für anspruchsvolle Produktionen

Die Ausstattung umfasst ein Lawo mc²56 MkIII Audioproduktionsmischpult mit 32 Fadern, das sich in  bestehende ORF-Systeme integrieren lässt. Betrieben wird das System durch den A__UHD Core als Audio-Engine, ergänzt durch A__stage64- und A__stage80-Stageboxen als hochauflösende Audioschnittstellen sowie A__madi6 für die Anbindung weiterer Audiokomponenten. Die Waves SoundGrid-Integration ermöglicht umfassende Soundbearbeitung, während die IP-basierte Netzwerkinfrastruktur mit redundanten Switches für eine stabile und zukunftssichere Signalübertragung sorgen soll.

 

„Das Besondere an Opernproduktionen ist die Kombination aus Musik, Gesang und Schauspiel. Das Orchester befindet sich im Orchestergraben während die Sänger und oft auch ein Chor auf der Bühne sind. Auch hinter der Bühne, auf Lichtbrücken, im Dachboden oder in der Unterbühne, werden oft musikalische oder gesangliche Elemente für eine Oper inszeniert. Jede Produktion bringt so neue Anforderungen mit sich, von der Mikrofonierung bis hin zur Mischung in 5.1 Surround“ - Frank Wendtner-Andraschko, Tonmeister beim ORF.

 

Das Lawo mc²56 MkIII habe durch seine Flexibilität und intuitive Bedienung überzeugt. Besonders die umfangreichen Free Controls der Kanalzüge, denen wahlweise globale oder spezifische Parameter zugeordnet werden können, erlaubten ein schnelles, genaues Arbeiten. Auch die „MIDI-Integration“, zum Beispiel zur Fernsteuerbarkeit des Panoramas für Funkmikrofone (überschminkte Mikrofone) erleichterten die Arbeit an unterschiedlichen Produktionen erheblich, so Wendtner-Andraschko.

 

Integration in bestehende Systeme

Ein wichtiger Faktor war auch die nahtlose Einbindung in die bestehende Infrastruktur des ORF. „Unsere Regien und Ü-Wagen setzen bereits auf Lawo-Technik, sodass wir auf ein bewährtes System zurückgreifen konnten. Die IP-basierte Signalverteilung ermöglicht es uns, Produktionen nicht nur im Großen Festspielhaus, sondern auch in der Felsenreitschule und im Haus für Mozart nahtlos zu steuern. Die Stageboxen werden dann zentral im Sternraum untergebracht, wo die Signale aller Häuser über Glasfaser weiterverteilt werden.“

 

Frank Wendtner-Andraschko (alle Bilder: ORF)

 

Opern und große Orchesterproduktionen stellen besonders hohe Anforderungen an ein Tonmischpult: Neben einer großen Kanalanzahl von oft weit über 60 Eingangskanälen sind eine hohe Dynamik, Klangtreue und verlustfreie Signalverarbeitung entscheidend. Das Lawo mc²56 MkIII bietet laut Hersteller hochwertige Mikrofonvorverstärker für maximale Transparenz, flexible Routing-Optionen für Monitoring, Broadcast und Recording sowie eine nahtlose IP-Anbindung. Redundante Systeme sollen dabei höchste Betriebssicherheit garantieren.

 

Zukunftssichere Audioinfrastruktur

Mit der neuen Ausstattung hat der ORF eine leistungsfähige und zukunftssichere Audioinfrastruktur geschaffen, die mit moderner IP-Technologie, erweiterbaren DSP-Kapazitäten und flexibler Netzwerkarchitektur auch auf künftige Produktionsanforderungen ausgelegt ist. „Die Investition in Lawo-Technologie hat sich bereits bewährt“, resümiert Wendtner-Andraschko. „Wir haben eine zuverlässige, klanglich herausragende und anpassungsfähige Lösung, die den hohen Ansprüchen der Salzburger Festspiele gerecht wird.“

Das Große Festspielhaus in Salzburg mit rund 2.200 Sitzplätzen gehört zu den weltweit bedeutendsten Opern- und Konzertspielstätten. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1960 bildet es die zentrale Bühne der Salzburger Festspiele, die jährlich internationale Spitzenkünstler in aufwendigen Opern und Orchesterproduktionen versammeln. Die neue Audiotechnologie kam seit Anfang 2024 bereits bei den Mozartwochen, den Osterfestspielen, den Sommerfestspielen und anderen Musik-Events zum Einsatz.

www.lawo.com

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