Kinokameras im Live-Broadcast-Workflow

FKTG-Journal
Zentrale Farbsteuerung und SMPTE-Glasfaser-Integration bei Konzertübertragung mit 16 Kamerapositionen.

Visual Media España realisierte im Sommer 2025 die Live-Übertragung eines Konzerts im Madrider Metropolitano-Stadion mit 16 Kamerapositionen, bei der Sony FX9- und BURANO-Kinokameras vollständig in die Broadcast-Infrastruktur integriert wurden. Die technische Herausforderung bestand darin, die Kinokameras mit konventionellen Broadcast-Komponenten zu betreiben – einschließlich SMPTE-Glasfaserverbindungen und zentraler Farbsteuerung über Sony RCP-3500-Panels.

 

Adaption von Remote-Control-Panels

Die RCP-3500-Panels, die üblicherweise zur Fernsteuerung klassischer Broadcast-Kameras eingesetzt werden, wurden laut Hersteller erstmals in diesem Umfang für Cinema Line-Kameras in einer Live-Umgebung adaptiert. Dies ermöglichte dem Bildregisseur die zentrale Kontrolle über Farbparameter und Kameraeinstellungen aller FX9- und BURANO-Einheiten während der laufenden Übertragung – eine Funktionalität, die in Fernsehproduktionen Standard ist, bei Kinokameras jedoch typischerweise nicht zur Verfügung steht.

Die Integration umfasste die Einbindung der Cinema Line-Kameras in die bestehende Broadcast-Kette mit SMPTE-Glasfaserinfrastruktur für die Signalübertragung. „Die Unterstützung von Sony bei einem Projekt dieser Größenordnung erlaubt es uns, die technologische Zuverlässigkeit sicherzustellen und das Projekt integriert in die Abläufe von Visual Media zu verwalten“, so Alfonso Sainz, technischer Leiter bei Visual Media España. „So konnten wir die korrekte Funktion jedes Elements in einer sehr anspruchsvollen Live-Umgebung gewährleisten.“

 

Konvergenz von Kino- und Broadcast-Technologie

Das Konzept verbindet die charakteristische Bildästhetik digitaler Kinokameras, insbesondere die erweiterten Dynamikumfänge und Farbprofile der BURANO und FX9, mit der operativen Flexibilität und Steuerbarkeit konventioneller Broadcast-Workflows. Die Vorbereitungsphase erstreckte sich über mehrere Monate und umfasste umfangreiche Tests der Systemintegration.

Der Einsatz zeigt die technische Annäherung von Kino- und Broadcast-Technologie. Kinoreife Bildqualität lässt sich mittlerweile mit Live-Produktionssteuerung verbinden. Die Implementierung könnte für künftige Produktionen mit vergleichbaren Anforderungen relevant sein.

 


Bild oben: Sony

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