Hochschule Ansbach rüstet sich für Virtual Production

FKTG-Journal
Virtuelles TV-Studio nach umfassender Modernisierung in Betrieb genommen.

Die Hochschule Ansbach hat ihr virtuelles TV-Studio im Rahmen eines Förderungsantrags bei der DFG auf den neuesten technischen Stand gebracht und um das Thema Virtual Production erweitert.

 

Produktion komplexer Szenen bis UHD1

Das klassische „Virtuelle Studio“ nutzt meist Chroma Keying-Verfahren und erlaubt es nun, mit drei Kameras und drei Rendering-Systemen gleichzeitig komplexe Szenen mit einer Auflösung bis zu UHD1 zu produzieren. Es nutzt die neuesten Versionen von vizArtist und vizEngine, in die sich auch eine Unreal Engine integrieren lässt. Alternativ zum Chroma Keying können diese Systeme auch eine neue LED-Wall direkt in einer Mehrkameraproduktion bespielen. Michael Bauer, Head of Key Account Sales bei Vizrt, sagt dazu: „Wir sind immer bestrebt, den Nachwuchs an die Möglichkeiten der aktuellen Produktionstechnik heranzuführen. Hier spielt Vizrt als Marktführer immer ganz vorne mit. Die Zusammenarbeit mit den Hochschulen ist dabei Voraussetzung und Inspiration“.

Alternativ kann die neue LED-Wall (Leyard) mit einer Gesamtgröße von 5 x 2,5 m, einem Pitch von 1,9 mm und der Gesamtauflösung von 2560 x 1280 Pixeln direkt aus einer Unreal Engine bespielt werden. Diese Engine ist ergänzt um das StypeLand-System (stYpe). Zwei Teile der Wand zu je 2 und 3 m sind in einem Winkel von 135° angeordnet. Auf die Frage nach dem „Knick“ in der Wand sagte der verantwortliche Laboringenieur Ulrich Klingel (Bild oben): „Zunächst war es ein Weg, mehr Fläche auf beengtem Raum zu realisieren. Es ist aber auch technisch interessant: Unreal und StypeLand kennen ja die Position der Kamera und kompensieren damit geometrische Verzerrungen und Farbfehler, die durch den Winkel entstehen.“

 

Erweiterung über Grenzen der LED-Wand hinaus

Eine zweite StypeLand Engine erweitert das Bild mit der Funktion „Set Extension“ über die Grenzen der LED-Wand hinaus. Zudem werden „Augmented Reality Anteile“ im Vordergrund vor der Realszene ergänzt. Das geht pixelgenau und ohne sichtbare Farb-Unterschiede. Hierzu sagt Stype Cajic, der Gründer und CEO von stYpe: „"Unser StypeLand XR-System kalibriert automatisch die gefilmte LED-Wand und das überlagerte AR-Signal, so dass kein Übergang zwischen dem realen Bild und der Set Extension sichtbar ist. Wir sind derzeit weltweit führend in dieser Technologie und sie wird von den größten Studios der Welt eingesetzt“.

Für das Tracking der drei Kameras und für alle geschilderten Anwendungen wird RedSpy von stYpe eingesetzt, das die erforderliche Genauigkeit und Reproduzierbarkeit liefert.

Der wissenschaftliche Leiter des TV Studios und Dekan der Fakultät Medien, Prof. Dr. Rainer Schäfer, ist überzeugt: „Mit diesem Studio haben wir in enger Kooperation mit den beteiligten Firmen beste Voraussetzungen für Lehre und Forschung in einem ganz aktuellen Themenfeld geschaffen, die gerade in unserem gemischten Portfolio kreativer und technischer Studiengänge - und vor allem auch in dem gerade neu gestarteten Studiengang Media Systems Engineering – ein zusätzliches Potenzial und ein neues Highlight unserer Hochschule bilden. Wir freuen uns alle auf den Einsatz im kommenden Semester.“

https://www.hs-ansbach.de

 

Bild: Gerald Gerner, HS Ansbach

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