Stand: 8.B90
Lawo präsentiert sich als nach eigener Aussage als globaler Innovationsführer für IP-native Broadcast-Infrastrukturen und Produktionswerkzeuge.Im Fokus stehen softwaredefinierte Workflows, flexible Einsatzmodelle und cloudfähige Architekturen. Das zukunftsorientierte Portfolio soll Broadcastern die Schaffung agiler, skalierbarer und hoch effizienter Produktionsumgebungen ermöglichen. Von Infrastrukturmanagement und virtualisierten DSP-Bearbeitungen über benutzerorientierte Steuerlösungen bis hin zu Software-Optimierungen für Radio- und TV-Produktionen wolle man die Grundlage für Medien-Workflows der nächsten Generation liefern. Besucher können sich zudem auf die Premiere der 15. HOME App sowie auf die Ankündigung „wegweisender Erweiterungen“ für das Workflow-Steuersystem VSM freuen.
Dynamic Media Facility (DMF)
Erstmals in Europa zeigt das Unternehmen seine Umsetzung der EBU-Initiative „Dynamic Media Facility“. Diese Installation basiert auf einem generischen Server-Cluster, der über vier Buzzer-Tasten gesteuert wird, mit denen der Technologie-Stack per Knopfdruck komplett umkonfiguriert werden kann. Jede der drei wählbaren Beispielkonfigurationen besteht aus einem optimierten Mix aus HOME Apps mit den jeweils passenden Einstellungen.
HOME 4.0: Skalierbares, lizenzoptimiertes Infrastrukturmanagement
Die neueste Entwicklungsstufe von Lawos IP-nativer Managementplattform für Broadcast-Infrastrukturen ist ein zentrales Thema des Messeauftritts. HOME 4.0 soll grundlegende Verbesserungen der Architektur und ein vereinfachtes Lizenzmodell bieten. Damit wolle man den betrieblichen und finanziellen Anforderungen moderner Produktionsstätten gerecht werden.
Dafür hat der Anbieter HOME Passes eingeführt, d.h. „pflegeleichte“ Lizenzen für aktiv verwaltete Geräte und Apps. Die HOME-Plattform selbst ist ab sofort kostenlos; nur aktiv verwaltete Geräte benötigen demnach einen HOME Pass. Diese Passes sind als Dauerlizenzen oder über das FLEX-Abo-Modell verfügbar. Laut Lawo beinhalten alle neu erworbenen HOME-nativen Lawo-Geräte und -Softwarelösungen bereits die erforderlichen HOME Passes. Für bestehende Installationen wurde ein Übergangssystem zu dieser Umstellung vorbereitet.
.edge mit mehr Leistung und Flexibilität
Mit elf frei wählbaren Firmware-Images ermöglicht die Systemsoftware v3.2 für .edge die simultane Kombination modernster Gateway-Funktionalität mit Processing direkt am Netzwerkrand. Anwender können nunmehr JPEG XS-Encoding/Decoding mit dem Transport von Essenzen sowie SDI<>IP- und IP<>IP-Bearbeitungen wie Farbkorrekturen, Frame-Synchronisation, 3G UHD Gearboxing und weiteren kombinieren.
Mit einer hohen 3G-Portdichte pro Rack-Einheit ist .edge laut Anbieter auf langfristige Einsatzflexibilität und Zukunftssicherheit ausgelegt. In Verbindung mit der HOME-Plattform ermöglicht .edge die Nutzung intelligenter Multiviewer-Heads anhand der von ihm generierten Proxy-Streams und der „Dynamic Receiver“-Einstellung in der HOME Multiviewer App, die dafür sorgt, dass jedes PiP die kleinstmögliche Bildauflösung bei maximaler Wiedergabequalität nutzt.
Lawo Workspaces: Browserbasierte Steuerung für Remote- und Hybrid-Workflows
Auf der IBC stellt das Unternehmen offiziell die neuen Lawo Workspaces vor – eine Erweiterung des HOME-Ökosystems. Ausgelegt auf eine flexible Nutzung und maximale Mobilität, sollen Lawo Workspaces intuitive HTML5-basierte Benutzeroberflächen für die modularen, mikroservice-basierten HOME Apps bieten. Damit können Anwender von jedem Gerät mit modernem Webbrowser –ob Laptop, Tablet, Smartphone oder sogar AR-Headset– auf Broadcast-Tools in Studioqualität zugreifen.
Die Workspace-Bedienerführungen sind laut Anbieter schnell, sicher und plattformübergreifend, Anwender in Regien und Teammitglieder im Remote-Einsatz. Sicherheit und Stream-Verschlüsselung werden nativ durch die HOME-Plattform gewährleistet. Damit sollen browserbasierte Workflows auch höchste professionelle Broadcast-Ansprüche erfüllen.
Radio-Workflows: HOME Power Core App
Die neue HOME Power Core App soll einen weiteren Schritt hin zu vollständig virtualisierten Radio-Workflows darstellen. Diese reine Software-Variante der Power Core-Hardware ist für IP-basierte Broadcast-Umgebungen konzipiert. Sie bietet die gleichen Misch-, Routing- und Überwachungsfunktionen wie die Hardware-Version und ist laut Lawo vollständig kompatibel zu den Lawo-Mischpulten crystal, diamond und crystal Clear.
Die App läuft auf Standard-COTS-Servern und ist in drei Größen –Compact, Large und XL– verfügbar. Die HOME Power Core App unterstützt nativ RAVENNA/AES67 und ST2110. Künftig sollen auch Dante, NDI und SRT nativ unterstützt werden. Integriertes Transcoding und Stream-Management sorgen dafür, dass alle Audioquellen –ob von physischen Power Core-Einheiten, A__line Stageboxen, .edge-Gateways oder Geräten von Drittanbietern– dynamisch angedockt, überwacht und verarbeitet werden können. Wie alle HOME Apps kann auch HOME Power Core wahlweise mit einer Dauerlizenz oder FLEX-Abo-Credits genutzt werden.
Weiterentwicklung der HOME Apps
Die HOME Apps werden laut Lawo nahezu monatlich um ergänzende Funktionen erweitert und im Hinblick auf eine noch geringere Latenz bei steigender Leistung verfeinert. Dank ihrer Mikroservice-Architektur migrieren HOME Apps nahtlos zu Servern mit immer mehr CPU-Kernen, wo dann mehr Apps und Instanzen gleichzeitig betrieben werden können – bei gleichzeitiger Unterstützung für 400Gbps- und 200Gbps-Netzwerke.
mc² Software Release 12.2.0
Neben Infrastruktur- und Steuerungslösungen präsentiert Lawo auch wesentliche Software-Optimierungen für seine mc²-Audioproduktionspulte. Die neue Softwareversion 12.2.0 bringt zahlreiche Workflow-Optimierungen und Produktivitätsfeatures für Anwender von mc²-Mischsystemen. Dazu zählen die erweiterte Integration in VSM über die komfortable Bedienung von Audiomatrizen per HOME API für noch schnellere Routing-Einstellungen.
Auch die Kanalanzeigen wurden optimiert: Bis zu drei unterschiedliche Mini-Displays pro Kanalzug können jetzt aktiviert werden, um noch mehr Informationen auf einen Blick zu bieten. Das neu eingeführte 7-Band-EQ-Modul verfügt über drei dynamische Bänder und erlaubt insbesondere in anspruchsvollen Live-Umgebungen eine noch präzisere Klangformung. Zudem lassen sich Fader-User-Tasten jetzt für Bank- und Layer-Umschaltungen direkt am Faderpanel nutzen, was Navigationszeiten während der Live-Produktion verkürzt.
Radio Software Release 8.2
Für Radiomacher soll die neue Softwareversion 8.2 interessante Neuerungen bieten, so etwa die Einführung der 96kHz XL-Lizenz, die erweiterte DSP-Funktionen für Lawos Radiopulte ermöglicht, ergänzt durch umschaltbare Kompressormodi für automatischen oder manuellen Betrieb.
VisTool, Lawos GUI-Design- und Steuersoftware, wurde ebenfalls optimiert: Neu sind u. a. eine erweiterte Quellenzuordnung, direkte Texteingabefelder für schnellere Konfiguration, verbesserte Touch-Bedienung und optimierte visuelle Rückmeldungen für Touchscreens. Diese Updates steigern die Bedienfreundlichkeit und vereinfachen sowohl Einrichtung als auch Live-Betrieb in Radiostudios jeder Größe.
Aufmacherbild oben: Die neue HOME Power Core App soll einen weiteren Schritt hin zu vollständig virtualisierten Radio-Workflows darstellen (alle Bilder: Lawo)