Beim CISPA Cyber Briefing 2025 am 2. Oktober 2025 in Saarbrücken präsentierten Forschende innovative Ansätze gegen aktuelle Cyberbedrohungen. Die Veranstaltung im Rahmen des Tags der Deutschen Einheit fokussierte auf Denial-of-Service-Angriffe und Deepfakes.
Prof. Dr. Christian Rossow stellte „AmpPot" vor, einen Honeypot, der Mittlerdienste emuliert, die bei DDoS-Angriffen missbraucht werden. Die Software soll sich gezielt in Angriffe einbinden lassen und dadurch weltweite Echtzeitbeobachtung und Rückverfolgung bis zur Strafverfolgung ermöglichen. Rossow betonte, dass neben Vertrauenswürdigkeit und Privatsphäre die reine Verfügbarkeit digitaler Systeme ein fundamentales Schutzziel darstelle.
Philipp Dewald, CEO des CISPA-Spin-offs Detesia, präsentierte KI-gestützte Deepfake-Erkennung. Während physikalische und biologische Artefakte in KI-generierten Medien künftig verschwinden könnten, setzt Detesia auf trainierte KI-Modelle mit großen Datensätzen realer und manipulierter Medien. Dewald charakterisierte die Situation als „ewiges Katz-und-Maus-Spiel", das nur durch technologischen Fortschritt und gesellschaftliches Bewusstsein zu gewinnen sei.
Mario Daniels, Leiter Public Affairs am CISPA, betonte die Notwendigkeit des Austauschs zwischen Forschung, Politik und Wirtschaft für tragfähige Lösungsansätze zur digitalen Resilienz Europas.
Die Veranstaltung zeigte in ihrem zweiten Jahr konkrete technische Lösungen für zwei zentrale Bedrohungsszenarien und unterstrich die Bedeutung interdisziplinärer Zusammenarbeit für die Cybersicherheit.
Bild oben: Prof. Dr. Christian Rossow bei der Vorstellung des Honeypots AmpPot (Bild: CISPA/Tobias Ebelshäuser)