Regionalgruppe Berlin-Brandenburg im Oktober

Angela Bünger
Erfolgreiche Vortragsabende zu Cybersicherheit und Kalibrieren von HDR-Displays und LED-Wänden in Berlin.

Die Regionalgruppe Berlin-Brandenburg lud im Oktober zu zwei Vortragsabenden in das Haus des Rundfunks des rbb. Beide beleuchteten unterschiedliche, aber gleichermaßen kritische Aspekte moderner Medienproduktion.

 

Media over IP im Visier von Cyberkriminellen

Am 14. Oktober analysierte Mirko Herth (Fortinet) die Sicherheitsrisiken von MoIP-Infrastrukturen. Anhand der Cyber Kill Chain zeigte er systematisch auf, wie Angreifer vorgehen: Von der Informationsbeschaffung über die gezielte Infiltration bis zur Kompromittierung der A/V-Datenströme.

 

Mirko Herth (links) während seines Vortrags

 

Die IP-basierte Übertragungstechnik bietet zwar erhebliche Flexibilitätsgewinne, erweitert aber gleichzeitig die Angriffsfläche erheblich. Herth vermittelte Einblicke in die Perspektive potenzieller Angreifer und leitete daraus konkrete, proaktive Schutzstrategien ab. Ein Ansatz, der angesichts zunehmend vernetzter Produktionsumgebungen an Relevanz gewinnt.

 

Präzise Kalibirierung von HDR und LED-Wänden

Eine Woche später, am 21. Oktober widmete sich Florian Friedrich (BET) den messtechnischen Herausforderungen hochauflösender Displaysysteme. HDR-Displays und großformatige LED-Wände ermöglichen beeindruckende visuelle Qualität, stellen aber erhöhte Anforderungen an Kalibrierung und Homogenität.

Friedrich beleuchtete die Komplexität moderner Wide-Color-Gamut-Systeme: Von der Wahl geeigneter Messgeräte über das Phänomen des Observer Metamerismus bis zur Berücksichtigung von Umgebungslicht und Tonemapping. Besonders bei LED-Wänden zeigen sich spezifische Problematiken.

 

Der Vortrag von Florian Friedrich stieß auf großes Interesse

 

Die Teilnehmenden nahmen mehrere kritische Erkenntnisse mit:

  • Verschiedene Displaytechnologien sollten nicht kombiniert werden.
  • Der Trend zu hochgesättigten Primärfarben erschwert die präzise Abstimmung.
  • Messgeräte können an unterschiedlichen Schnittstellen variierende Werte liefern und bei hohen Leuchtdichten können Interferenzen mit der Hintergrundbeleuchtung auftreten.
  • Zudem sei eine Normierung von Primärfarben bezüglich Wellenlänge und spektraler Breite an Kamerasensoren und Displays erforderlich.

 


Aufmacherbild oben: Nach dem Vortrag von Florian Friedrich (Mitte) entspann sich eine rege Diskussion (alle Bilder: Joachim Dickmeis)

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