HdM modernisiert Tonstudio mit AoIP-Technologie

FKTG-Journal
Hochschule nutzt mc²56 MkIII Produktionsmischpult und HOME-Managementplattform von Lawo.

Für die Modernisierung ihres zentralen Tonstudios setzte die Hochschule der Medien Stuttgart (HdM) auf eine IP-basierte Lawo-Lösung mit dem Produktionsmischpult mc²56 MkIII. Die Konfiguration umfasst 32 Fader, einen A__UHD Core mit Lizenzierung für 256 DSP-Kanäle, eine A__stage64 Stagebox und einen Power Core mit Dante-Erweiterung. Das Signalmanagement, Routing und die Gerätekonfiguration werden zentral über die Lawo HOME Managementplattform gesteuert.

 

Anpassungsfähige Audiotechnik für diverse Produktionsanforderungen

Das Spektrum der Tonproduktionen an der HdM ist vielfältig: Es reicht von Musikaufnahmen unterschiedlichster Genres über Filmton und Hörspielproduktionen bis hin zu Sounddesign für Animation und Games. „Wir benötigen ein Pult, das vom Recording über Mischung bis zur Postproduktion alle Anwendungen abdeckt – und dabei flexibel auf unterschiedlichste Setups reagiert“, sagt Professor Oliver Curdt, der die Audioproduktionen im Studiengang Audiovisuelle Medien betreut. „Das mc²56 erfüllt das nicht nur technisch, sondern erlaubt es auch, die Konfiguration im laufenden Betrieb anzupassen – beispielsweise, wenn man kurzfristig mehr Aux-Wege und weniger Gruppen benötigt.“

Die DSP-Ressourcen des A__UHD Core können projektspezifisch und dynamisch eingesetzt werden. Die HOME Plattform ermöglicht laut Anbieter die zentrale Verwaltung aller Geräte, Streams und Benutzer. Neben Autorisierung, Sicherheitszonen und automatischer Geräteerkennung bietet HOME direkten Zugriff auf sämtliche Ein- und Ausgänge – standortunabhängig im gesamten Netzwerk. „Das erleichtert die tägliche Arbeit erheblich – gerade in einer Umgebung, in der ständig wechselnde Studierendengruppen produzieren“, so Curdt.

Mithilfe des Lawo Power Core Rev3 mit Dante-Karte konnte eine nahtlose Anbindung an die bestehende Dante-infrastruktur erfolgen. Daneben bietet das Gerät auch analoge Mic/Line-, AES- und MADI-I/Os. Die Audio-over-IP-Infrastruktur basiert auf RAVENNA/AES67 und unterstützt auch SMPTE ST2110-30/31 via A__stage64 Stagebox – mit 32 Mikrofonvorverstärkern sowie AES- und MADI-Schnittstellen.

 

Intuitive Bedienung und ergonomischer Arbeitsplatz

Für eine intuitive Bedienung wurden benutzerspezifische Workflows umgesetzt: „Ich kann das Pult exakt auf meine Anforderungen zuschneiden – von Farbzuweisungen über Encoder-Zuordnung bis hin zu freien User-Buttons. Das ist in einer Produktionsumgebung mit wechselnden Setups extrem hilfreich“, erklärt Curdt. Auch eine externe Steuereinheit wurde integriert: ein Skaarhoj-Pult, das als individuell programmierbare Kommandozentrale für Kopfhörerwege und Studiokommunikation dient. Die Programmierung des Panels sowie der User-Interfaces übernahm das Lawo-Team im direkten Austausch mit dem Anwender.

Auch die Möglichkeit zur präzisen Automationssteuerung ist gegeben: „Wenn ich A/B-Vergleiche anstellen will, ist ein vollwertiges Pult mit speicherbarer Automation und schnell aufrufbaren Snapshots zum Direktvergleich unverzichtbar – das ist mit einer DAW in dieser Form nicht möglich“, so Curdt. „Und es ist wichtig, dass die Studierenden verstehen, was ein professioneller Signalfluss ist – auch wenn sie später ‚in the box‘ arbeiten.“

 

Umfassende Betreuung von der Planung bis zur Inbetriebnahme

Die Umsetzung des Projekts erfolgte mit intensiver Unterstützung durch Lawo, so der Anbieter in einer aktuellen Veröffentlichung: Bereits in der Planungsphase seien Systemdesign und Anforderungsprofil gemeinsam entwickelt worden. Die Installation wurde durch eine mehrtägige Werksabnahme mit Konfigurations- und Testprogramm im Januar 2025 vorbereitet. Anschließend folgten drei Tage Schulung für Lehrkräfte und Studierende. „Die Kollegen von Lawo waren fachlich auf höchstem Niveau, haben aber immer praxisnah erklärt“, so Curdt. „Der direkte Draht zum Support ist Gold wert – bei Bedarf bekomme ich innerhalb kürzester Zeit Rückmeldung. Fernwartung funktioniert zuverlässig, und viele Anliegen lassen sich direkt lösen, ohne dass jemand dafür extra anreisen muss.“

 


Bild oben: Lawo

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